Body & Mind

Körper spüren, Geist stärken: Die Kraft des Embodiment

Körper spüren, Geist stärken: Die Kraft des Embodiment

Embodiment und „Somatic work“ sind derzeit in aller Munde - und das ist auch gut so, finden wir. Bewegung und sich im eigenen Körper wohlzufühlen liegt uns nicht nur mit unserer nachhaltigen Mode am Herzen, sondern auch außerhalb von Bikinis, Beachvolleyball, Sonnenbaden und Co. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter und wo beginne ich meine Embodiment-Reise? Während besonders der Begriff Embodiment auf unterschiedlichste Art & Weise ausgelegt werden kann- mehr dazu später- lässt sich die hiermit verwandte ”Somatic work” zunächst relativ einfach beschreiben. Soma, aus dem Griechischen, bedeutet  „Körper“ und somit bezieht sich dieses Feld üblicherweise vorrangig auf die körperliche Ebene, wobei auch andere, wie z.B. der Verstand, mit einbezogen werden können. Der Fokus liegt bei dieser Arbeit auf dem Inneren: wie fühlt sich etwas an. In verschiedenen Somatic Work/Movement Methoden ist der äußere Ausdruck einer Bewegung eher nebensächlich. Die inneren, persönlichen Körperempfindungen stehen im Vordergrund.

Was ist Embodied Yoga?

Sogar im Yoga gibt es hier Unterschiede: lege ich Wert darauf, ob eine Haltung nach außen hin perfekt ausgerichtet erscheint, oder liegt das Augenmerk eher auf der inneren Reise in der Haltung? Wie fühlt sich die Ausrichtung und Wirkung für mich an? Was macht die Haltung mit mir und wie gehe ich damit um? Achte ich meine körperlichen Grenzen und lasse sie sich auf natürliche Weise sanft erweitern oder bin ich mehr dabei, wie die Haltung nach außen aussehen soll? Und während beides seine Berechtigung hat und auch gestellte Asanas (Yogahaltungen) ihren Platz in der Welt einnehmen, geht die Tendenz an vielen Stellen mehr (zurück) ins Innere. Einer der guten Gründe hierfür: je mehr wir unsere inneren Empfindungen wahrnehmen, umso mehr können wir auch unsere persönlichen Bedürfnisse wieder spüren. Und je mehr wir dies tun, desto eher können wir lernen, diese auch zu kommunizieren. Das finden wir als Ehrlichkeit- und Transparenz-liebende Unternehmerinnen toll.

INASKA Biniki schwarz nachhaltig

Die eigenen Bedürfnisse wieder wahrnehmen!

Gerade wir Frauen sind hier aktuell in einem großen Lernprozess, haben viele Frauen doch über Generationen hinweg ihre eigenen Bedürfnisse & Wünsche hinten angestellt und unterdrückt. Was -wenn auch aus wichtigen Gründen- auf Dauer unzufrieden und unglücklich macht. Dieser Frust kann sich wiederum an verschiedenen Stellen zeigen, auch im Kontakt mit unseren Mitmenschen. Letztlich sorgen wir also nicht nur für uns selbst, sondern auch für gute, gesunde Beziehungen mit dem Außen, wenn wir unsere Bedürfnisse wieder hören und beachten. Genau hier können wir mit somatischer Arbeit und Embodiment ansetzen. Wir können z.B. im somatischen Yoga (oder im achtsamen, den Fokus nach Innen gerichteten Yoga) wieder lernen und kultivieren, unsere eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und ihnen auch zu folgen. 

INASKA Bikini Multiway Rücken einstellbar

Ein schönes Beispiel hierfür sind integrierte, freiere Bewegungsabläufe innerhalb vorgegebener Bewegungsabläufe. Eine solche Yogapraxis kann man auch als Embodied Yoga bezeichnen, wobei „Embodied“ hier als „verkörpert“ verstanden werden kann. Die Begriffe somatisch und embodied gehen hier fließend ineinander über.

Vielleicht gibt es sogar bereits “Somatic Yoga” oder “Embodied Yoga” bei dir in der Gegend, oder du findest einen Kurs online, der dir gefällt? Das Internet gibt hier bereits einiges her.

Heilsame Rückverbindung für Body & Mind

Erforschung der Empfindungen in freien Bewegungsabläufen, den eigenen Körper-Impulsen wieder folgen, die eigenen Bedürfnisse hören und achten- all das verbindet uns zutiefst wieder mit uns selbst. Was unglaublich wertvoll ist, in einer Welt, in der viele von uns überwiegend „im Kopf leben“. Sowohl durch Trauma, als auch durch angesammelten Stress verlieren wir regelrecht die (gefühlte) Verbindung zu unserem Körper. Das kann sich in verschiedenen physischen und mentalen Beschwerden äußern, von schlechtem Schlaf, über unaufhaltsames Grübeln, bis hin zu unerklärlichen Sorgen, Ängsten und innerer Rastlosigkeit. Durch somatische Arbeit und embodied practices, also verkörperte Übungen mit Fokus auf die Empfindungen im Körper, lassen sich viele dieser weit verbreiteten Beschwerden verbessern. Noch eine Stufe tiefer geht hier das sogenannte Transformational Embodiment, bei dem es sich um eine Form der Trauma-sensiblen Emotional Release Techniken, also Gefühls-lösenden Methoden handelt. Ähnlich wie beim bereits besser bekannten Somatic Experiencing, was bereits weltweit vertreten ist.

Gefühle auf gesunde Art verarbeiten

Denn zusätzlich zu anderen Herausforderungen, halten viele Menschen (nicht nur Frauen) die meisten ihrer Gefühle zurück, unterdrücken sie, schieben sie beiseite oder lenken sich ab, anstatt sie wirklich zu verarbeiten. Auch hierdurch entstehen unterschiedlichste physische und mentale Beschwerden, wie heutzutage immer mehr ins Bewusstsein rückt. Unverarbeiteten Gefühlen werden u.a. ein dysreguliertes Nervensystem, Depressionen, Ängste, Schlafstörungen, chronische Schmerzen, Verdauungs- und viele weitere gesundheitliche Beschwerden zugeschrieben. Mithilfe von bestimmten Somatischen und Embodiment Techniken können wir unverarbeiteten Emotionen sanft Raum geben, um sich auf körperlicher Ebene ausdrücken und achtsam lösen zu können. Hierdurch kann sich, mit der richtigen Begleitung, unser Nervensystem regulieren und sich körperliche und mentale Beschwerden verbessern. Wir können entspannen und es entsteht mehr Raum und Kapazität in uns, um uns durch die Herausforderungen des Alltags hindurch navigieren zu können. Erste, eigene Schritte kannst du z.B. gehen, indem du ganz behutsam deine Achtsamkeit wieder mehr zurück in deinen Körper bringst, quasi aus deinem Kopf raus. Was nimmst du hier wahr? Kannst du deinen Rücken an der Stuhllehne wahrnehmen, deine Füße auf dem Boden, den Raum um dich herum? Vielleicht magst du hier einmal auf Forschungsreise gehen und die Empfindungen in deinem Körper mehr aus einer neugierigen Perspektive wahrnehmen, anstatt sie zu verändern oder zu bewerten. Wie bei einer Meditation. Aha, das ist also gerade da. Diese Prinzipien kannst du auch in deine Yogapraxis mit aufnehmen und Body Scans oder Yoga Nidra Audios (gibt es online) mit in deinen Alltag integrieren, um wortwörtlich mehr verkörpert durch dein Leben zu gehen. Je mehr wir wirklich bewusst in unserem Körper, also embodied = verkörpert sind, umso besser können wir unsere Bedürfnisse wahrnehmen und ihnen folgen. Wir verbinden uns wieder mit der Intelligenz unserer Biologie, was in sich bereits zutiefst heilsam ist und wichtig in unserer “Kopfgesteuerten” Welt. Wenn du tiefer einsteigen möchtest, kannst du dich nach einem Somatic Experiencing, Somatic Yoga/Dance oder Embodiment Coach umschauen, auch hier gibt es online sowie offline verschiedene Optionen.

Nach Hause kommen zu Dir

Im Endeffekt bewirken wir mit somatischer Arbeit & Embodiment ein tiefes „nach Hause zurückkommen in den Körper“. Anstatt uns wie fragmentiert durch unser Leben zu bewegen, oder als sogenannte „Kopfmenschen“ selten wirklich abschalten zu können, sind wir in uns selbst Zuhause und im Frieden mit dem, was hier lebendig ist. Wir finden in diesem Zuhause in uns immer wieder zurück zu unserer inneren Ruhe & Kraft und verkörpern diese auch in unserem Alltag. Embodied.

Denn letztlich kann “Embodiment” eben auch schlichtweg für die Verkörperung einer bestimmten Qualität stehen.

Wie wir bei Inaska Female Empowerment und achtsame Leadership-Qualitäten verkörpern, erfahrt ihr bald in unserem Artikel darüber.

Ein Beitrag von

Julia Zander