Der LinkedIn Aufruf
Irgendwann zwischen Olympiafieber und Sommerferien erreichte uns ein Post auf LinkedIn von einer ehemaligen Arbeitskollegin aus Elisas Agenturzeiten - die Wasserballerinnen vom Hamburger ETV suchen Sponsoren und wollen die Geschichte von Flavor Flavs Engagement in Hamburg fortschreiben. Wasserball? Flavor Flav? Diversität und dann noch in Hamburg? Ohne zu zögern schreiben wir eine LinkedIn Nachricht an Katrin und ihren Mann, die sich beide ehrenamtlich im Verein um die Sichtbarkeit der Themen kümmern. Denn das brauchen Randsportarten, einen Platz in der Öffentlichkeit.
Flavor Flav und der amerikanische Wasserball
Im Mai kurz vor den Olympischen Spielen in Paris bat die Mannschaftskapitänin der Amerikanischen Wasserballerinnen Maggie Steffens auf Instagram um finanzielle Unterstützung, um die Teilnahm der Spielerinnen an den Spielen. Der bekannte Rapper Flavor Flav – mit bürgerlichem Namen William Jonathan Drayton Jr. – bot an, das Team zu unterstützen. Als Vater eines Mädchens und Unterstützer aller Frauensportarten fühlte er sich angesprochen und wurde so der wahrscheinlich ungewöhnlichste und gleichzeitig prominenteste Supporter des Teams. Einige Wochen später unterzeichnete Flav einen fünfjährigen Sponsorenvertrag mit den US-Frauen- und Männermannschaften mit dem Ziel, „die Sichtbarkeit und Spannung rund um Wasserball in den Vereinigten Staaten zu erhöhen“. Der Deal ging durch die Medien und durch seine Bekanntheit hatte er es geschafft, die Aufmerksamkeit auf eines der erfolgreichsten und am wenigsten beachteten Teams der olympischen Szene zu lenken. “I’ve been really empowered by other women in sports to use your voice, which can be a little scary at times,” sagte Steffens.
“I’ve been really empowered by other women in sports to use your voice, which can be a little scary at times,”
Diese wirklich inspirierende Partnerschaft zwischen Maggie Steffens und Flav zeigt, wie wichtig Unterstützung und Sichtbarkeit für weniger beachtete Sportarten sind. Es ist ein tolles Beispiel dafür, wie Zusammenarbeit und Unterstützung in der Sportwelt positive Veränderungen bewirken können! Und Paris inspirierte auch die Hamburger Wasserballerinnen mit näher an die Menschen heranzutreten. Ein LinkedIn Post später haben wir uns für ein erstes gemeinsames Kennenlernen in der Hamburger Trainingsresidenz im wunderschönen Inselpark verabredet. Denn Wasserball kannten wir bis dahin nur aus dem Fernsehen. Und ehrlicherweise hatten wir diese bis zu diesem Tag gar nicht in unserer Bademodenwelt verortet. Wir treffen auf junge Frauen und Mädchen, die uns nicht nur im Becken sondern auch in ihrer Persönlichkeit beeindrucken. Spielerinnen, denen es wichtig ist, ihre Sportart aus einer vermeintlich männlich tradierten Nische herauszuholen und für sich stehen zu lassen. Da ist zum Beispiel diese eine Geschichte. Als die Spielerinnen der U14 Mannschaft des ETV nach ihrem gewonnenen Wettkampf einen Brief an den Vorstand schreiben und fragen, warum auf ihren sicherlich schönen Medaillen nur männliche Wasserballer graviert sind. Das Turnier war nur für rein weibliche Mannschaften ausgeschrieben. Und die ETV Damen gehen noch einen Schritt weiter und regen mit dem Posting dieses Schreibens eine Diskussion auf Instagram an, die weit über die Hamburger Grenzen hinaus getragen werden wird.
ETV Wasserballer:innen “Lieb doch, wen du willst"
Die Damen-Wasserallmannschaft des ETV ist dabei wir mehr als nur ein Team. Sie verstehen sich als eine Gemeinschaft, die Vielfalt und Offenheit lebt. Sie unterstützen die LGBTQ+-Community durch Fundraising-Initiativen und tragen diese Überzeugung mit ihrem Slogan „Lieb doch wen du willst“.
weiterlesenDas Engagement geht über die sportlichen Leistungen hinaus. Sie legen großen Wert auf ein starkes Gemeinschaftsgefühl und darauf, Teilhabe zu ermöglichen. Sie möchten inklusive Räume schaffen, in denen jede:r die Möglichkeit hat, sich zu entfalten, sowohl im Sport als auch darüber hinaus. Ihr Ziel ist es, nicht nur sportliche Erfolge zu erreichen, sondern auch soziale Verantwortung und gesellschaftliches Engagement zu fördern, um positiv auf unser Umfeld einzuwirken.
Der Badeanzug mit Reißverschluss
Wusstest ihr, dass Wasserballerinnen einen ganz speziellen Badeanzug tragen? Denn unter Wasser geht es oft wilder zu als erlaubt, da wird gezerrt und festgehalten und deshalb muss der Badeanzug Eines können: fest am Körper sitzen. So fest, dass er einen Reißverschluss braucht, um das An- und Ausziehen und manchmal auch Atmen neben dem Becken zu ermöglichen. Wir werden uns diesen Badeanzug die kommenden Wochen näher ansehen und gemeinsam mit den Spielerinnen überlegen, wie passgenauer, diverser und nachhaltiger dieser werden kann. Denn hier kommt unsere Expertise ins Spiel.
Zum INASKA BadeanzugWo findet Wasserball in Hamburg statt
Der Austragungsort der Heimspiele des ETV Wasserball ist die Schwimmhalle Inselpark in Hamburg Wilhelmsburg und wurde im Rahmen der internationale Bauaustellung 2013 errichtet wurde. Super erreichbar per S-Bahnhof Hamburg Wilhelmsburg, wer mag, aktiviert sich bei dem Besuch mit einem kleinenSpaziergang durch den wunderschönen Inselpark.
Zum InselparkZurück ins Becken. Und unserer Partnerschaft. Wir haben die Wasserballerinnen gefragt, was sie brauchen und für uns heraus gefunden, wie INASKA an dieser Partnerschaft wachsen kann. Wir wollen helfen, den Sport aus der Nische zu holen, wir wollen die Spieler:innen auf ihrer Reise durch die feministische Sportweltdiskussion begleiten und wir wollen auch ein wenig Bademode machen. Das alles auf gemeinsamen Hamburger Boden Stay tuned.