Ich bin nicht meine Größe

Wie unsere Redakteurin Ninja sich in die Welt der Bikinigrößen begibt und sich ganz neu kennenlernt.

Seit Ende Juni arbeite ich bei INASKA. Und schon in der ersten Woche habe ich etwas gelernt: Bei der Anprobe des neuen MOVE Oberteils in Größe M fiel mir auf, dass ich das Unterbrustband ganz schön eng finde. Ich war frustriert, dass mir die M nicht passte. “Welches Maß hat denn deine Unterbrust?”, fragte mich INASKA-Designerin Rebecca. Ähm, keine Ahnung? Bei den Modellen Chill und Free trage ich ebenfalls eine M, eine S war auch schon dabei. BHs kaufe ich stets in Größe 75B, trage sie im letzten Haken und frage mich auch manchmal, warum die so eng sind. Aber das Maß?

Richtig messen

Wer nimmt sich wirklich die Zeit und misst den Körper mit den heutigen Beauty-Standards ehrlich ab? Tatsächlich kennen die wenigsten Frauen, die sich einen Bikini kaufen, ihre Körpermaße. Was machen wir also? Wir schätzen. Und da wir Menschen in der Selbstwahrnehmung nicht die Stärksten sind, bestellen wir uns ab und an Dinge, die uns nicht passen und ärgern uns dann über die Hersteller.

“Vielleicht liegst du in deiner Größe genau zwischen M und L”, sagt INASKA-Geschäftsführerin Elisa. Schnappatmung. Zwischen M und L, geht's noch? Wohl eher zwischen M und S! Dann messe ich eben meine Unterbrust, da werden jetzt sicherlich 75 cm herauskommen, wie bei meiner BH-Größe. Rebecca zeigt mir, wie es geht. Am Ende sind es 82 Zentimeter. Da mein Körbchen zwischen B und C variiert, bin ich, genau wie Elisa sagte, exakt an der Grenze zwischen M und L. Jetzt weiß ich nicht, ob ich frustriert sein soll, weil ich dachte, ich wäre viel schmaler oder zufrieden, weil ich nun weiß, wo das Problem lag: bei mir.

Verkehrte Welt

Wir identifizieren uns viel zu sehr mit der Größe von Körpern aufgrund der Gesellschaft. Diese setzt leider nicht immer auf Diversität, sondern vermittelt insbesondere im Internet, dass ein Leben mit schlankem Aussehen der einzige Weg für uns Mädchen ist. Wir empfinden es als irrational, dass zwölf Sternzeichen die Charaktereigenschaften aller Menschen erklären sollen, nehmen es aber als gegeben hin, dass alle Körperformen mit den drei Buchstaben S, M und L und einer eingeschränkten Anzahl von X davor abbildbar wären. Und wenn wir nicht in die angedachte Größe passen, bekommen wir eine Sinnkrise und haben das Gefühl, an Attraktivität einzubüßen. Dieses Schönheitsideal muss aber aufhören. Du bist nicht deine Größe! In unserer Bewegung setzen wir auf Selbstliebe. Die Größen, die auf einem Label stehen, können immer nur ein Näherungswert für die Körperform einer Person sein. Es gibt so viele unterschiedliche Körperformen, unterschiedliche Passformen, je nach Hersteller oder auch nach Art des Produktes. Da hat Diskriminierung keinen Platz.

 

 

So kann ein T-Shirt auch ein bisschen locker fallen, während ein Bikinioberteil, das wir direkt auf der Haut tragen, richtig sitzen muss. Dazu sollte man sich vorher überlegen, was einem wichtig ist: Fester Halt oder lieber mehr Beweglichkeit? Wozu möchte ich es nutzen? Welchen Lebensstil bevorzuge ich? Ich mag es lieber ein bisschen lockerer, daher muss ich mir die INASKA Oberteile WILD oder MOVE etwas größer bestellen oder ich bleibe gleich bei den Modellen CHILL oder PURE, denn wie der Name schon sagt, haben die ein entspannteres Unterbrustband – allerdings nur, wenn ich mit meinem Körperumfang auch ehrlich bin.

Ehrlich ist nachhaltiger

Wir wollen so gern nachhaltig handeln und finden das oft schwierig. Eine der einfachsten Dinge ist beim Online bestellen die tatsächlichen Maße zu beachten. Weniger Lieferungen sind erforderlich, wir sind zufriedener, weil die Sachen passen. Unsere Größentabelle für die unterschiedlichen INASKA-Produkte findet ihr hier: Groessentabellen-Shop.pdf